Liebe Gemeinde in den Häusern,
frohe Ostern, wünsche ich euch, frohe Ostern können wir einander wünschen. Aber in diesem Jahr ist Ostern ganz anders als sonst. Wir können keinen Gottesdienst zusammen feiern, wir können viele Menschen, die uns wichtig sind, nicht sehen und um uns haben. Da gibt es manche Sorge mehr als sonst, die wir in uns und um uns spüren.
Bei den ersten Zeugen von Ostern war es aber auch nicht viel anders. Maria aus Magdala und die andere Maria hatten sich traurig auf den Weg gemacht. Sie hatten Karfreitag miterleben müssen, wie Jesus gefangen genommen, gefoltert und ans Kreuz geschlagen wurde und schließlich gestorben war. Was sollte nun werden? Würden sie jemals wieder lachen können? Sie hatten so viel Schönes mit ihm erlebt, und das war nun alles weg. Viele Fragen spüren sie in ihrem Herzen, und wohl auch manche Sorge vor dem, was nun auf sie zukommt.
Und gerade sie, die mit Traurigkeit und vielen Fragen nach vorne schauen, für sie wird es Ostern. Gott bringt seine Wende in ihr Leben. Von Gottes Seite her wird deutlich, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben, das er schenkt, das bleibt. Zuerst sind es Engel, Boten Gottes, die es ihnen sagen: Habt keine Angst. Jesus ist auferstanden. Und etwas später ist es Jesus selber, der zu ihnen kommt, sie anspricht und ihnen sagt: Habt keine Angst. Ich lebe, ich bin und bleibe bei euch. Was auch geschieht. Ich habe den Tod überwunden.
Die beiden Frauen, die mit Traurigkeit und vielen Fragen nach vorne schauen, hören als erste die Botschaft von der Auferstehung Jesu. Und nach ihnen viele andere. Und so gilt es auch uns, was Jesus sagt: Habt keine Angst. Ich bin da. Ich lebe – und ihr sollt auch leben. Gott der Herr ist stärker als alles, was das Leben in Frage stellt. Gott ist stärker als der Tod. Das gilt auch für uns, auch in diesen ungewissen und schwierigen Zeiten. Jesus sagt auch zu uns: Habt keine Angst. Ich bin bei euch, was auch geschieht.
Und dann sagt Jesus noch etwas Zweites: Geht, und sagt es weiter. Gebt diese frohe Botschaft weiter an die anderen, an die Menschen um euch herum, in euren Familien, in der Nachbarschaft, im Kreis von Freunden und Bekannten. Sagt es den Traurigen, den Einsamen, den Kranken, den Besorgten. Wünscht auch ihnen frohe Ostern. Wir haben einen lebendigen Herrn, der zu uns hält.
So heißt es auch in einem Lied, das der Chor letztes Jahr zu Ostern bei uns im Gottesdienst gesungen hat:
Jesus lebt, das Grab ist leer,
Tod und Grab besiegt der Herr.
Jesus lebt, wer ihm vertraut,
der hat auf festen Grund gebaut.
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gesegnetes Osterfest, das sicherlich anders ist als andere, aber mit einer bleibenden Wahrheit.
Amen
Hermann Teunis
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